McKinsey sieht vollständige Erholung der Reisebranche bis Ende 2024 

Sicherheit ist planbar

McKinsey sieht vollständige Erholung der Reisebranche bis Ende 2024 

Die Unternehmensberatung McKinsey geht davon aus, dass sich die Reiseindustrie bis zum Ende dieses Jahres komplett erholt haben wird, nachdem sie mit Beginn der Corona-Pandemie im Jahr 2020 Umsatzeinbußen bis zu 75 Prozent zu verkraften hatte.

Im Februar und März 2024 befragte McKinsey 5.000 Personen in Deutschland, den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE), Großbritannien, China und den USA, die in den letzten zwei Jahren mindestens eine Freizeitreise unternommen hatten. Der Report „The state of tourism and hospitality 2024“ prognostiziert die vollständige Erholung der Reisebranche in diesem Jahr, getrieben von einer neuen Generation von Reisenden, neuen Reisezielen und neuen Reisetrends.

Die Tourismusbranche und das Gastgewerbe befinden sich laut McKinsey erneut in einem Umbruch. Sich verändernde Quellmärkte und Reiseziele, eine wachsende Nachfrage nach Erlebnis- und Luxusreisen sowie innovative Geschäftsstrategien der Veranstalter würden zu einer dramatischen Veränderung der Branche führen. Dabei sollten speziell die Anbieter ihr Augenmerk auf wichtige Trends richten: Nach wie vor finden die meisten Reisen im Inland statt. Damit entfällt auch der Großteil der Reiseausgaben nach wie vor auf Inlandsreisen. Stark nachgefragt werden sogar Reiseziele innerhalb der eigenen Region.

Das Reisen steht allerdings ganz oben auf der Prioritätenliste. Aber vor allem die jüngeren Generationen von Reisenden (Millenials und Generation Z) geben sich nicht mehr zufrieden mit den immer gleichen Pauschalreiseangeboten. Sie verlangen individuelle Angebote sowohl bei den Reisezielen und Erlebnissen als auch bei der Art des Reisens. Darauf sollten sich Veranstalter einstellen, indem sie verschiedene Kundensegmente definieren und ihre Angebote entsprechend anpassen. Die gute Nachricht: die jungen Generationen sind reisefreudiger und geben mehr von ihrem Einkommen für Reisen aus als die älteren Generationen.

Das Segment Luxusreisen wird stärker wachsen als die übrigen – insbesondere in Asien –, wobei die verschiedenen Generationen Luxus jeweils anders definieren. Eine Segmentierung nach Alter, Nationalität und Vermögen kann Anbietern unterschiedliche und sich entwickelnde Vorlieben und Verhaltensweisen aufzeigen. Jüngere Reisende planen im Jahr 2024 gleichermaßen internationale und inländische Reisen, während ältere Generationen eher im Inland bleiben wollen. Die Babyboomer, auf die noch immer 20 Prozent der Reiseausgaben entfallen, ziehen es vor, für Annehmlichkeiten wie Nonstop-Flüge zu zahlen, verzichten aber auf Erlebnisse, um Geld zu sparen. Im Gegensatz dazu gibt die Generation Z Erlebnissen den Vorrang vor anderen Ausgaben.

Mit den wieder wachsenden Touristenströmen sehen sich die Zieldestinationen mit dem nicht neuen, aber immer drängenderen Problem des „Overtourism“ konfrontiert. Beliebte Städte wie Venedig, Paris oder Amsterdam und Urlaubsländer wie Spanien, Griechenland und die Karibik müssen sich für den (zu) großen Touristenandrang von morgen rüsten. Es geht nicht darum , interessierte Besucher auszusperren. Aber mit genauen Einschätzungen der Belastbarkeit und verbesserten Möglichkeiten zur Datenerfassung und -analyse können sie ihre Verkehrs- und Infrastruktur verbessern, tourismuskompetente Arbeitskräfte einstellen und ihr natürliches und kulturelles Erbe schützen.

Nicht unterschätzt werden sollte laut McKinsey der Einfluss der sozialen Medien im Reisebereich: 92 Prozent der jüngeren Reisenden haben sich laut der Umfrage bei ihrer letzten Reise davon inspirieren lassen. Eine genaue Analyse dieses Mediums kann auch Hinweise auf die Reisepräferenzen in verschiedenen Herkunftsländern und Regionen geben: So planen zum Beispiel 69 Prozent der befragten Chinesen den Besuch berühmter Sehenswürdigkeiten, während dies nur 20 Prozent der europäischen und nordamerikanischen Reisenden tun. Reisende aus den Vereinigten Arabischen Emiraten bevorzugen ikonische Ziele, Shopping und Outdoor-Aktivitäten.

Bild von Deactivated auf Pixabay

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