DRV sieht „Workation“ und „Bleisure Travel“ weiter auf dem Vormarsch
Der Ausschuss für Tourismus im Deutschen Bundestag diskutierte am Mittwoch, den 4.12.2024, das Thema „Neue Arbeits- und Urlaubsformen“. Dabei ging es insbesondere um neue Umsatzpotenziale durch maßgeschneiderte Angebote.
„Wir erleben gerade einen grundlegenden Wandel der Arbeitswelt, bei dem Workation und Bleisure Travel vor allem in der jüngere Generation eine wichtige Rolle spielen“, sagt Markus Orth, Chef der Lufthansa City Center Reisebüros und Vorstand im Deutschen Reiseverband (DRV). Das biete große Umsatzpotenziale sowohl für Reiseveranstalter und Hotels, die mit entsprechenden Angeboten in den Markt drängen, als auch für Travel Management Companies. Diese können sich zu zentralen Partnern entwickeln, die nicht nur Reisen buchen, sondern auch bei der Umsetzung in den Unternehmen und bei der Integration in die Reiserichtlinien unterstützend tätig werden. „Denn die erfolgreiche Umsetzung dieser Trends bedarf klarer Regelungen, der notwendigen technologischen Infrastruktur und der professionellen Beratung“, ist der Geschäftsreise-Experte überzeugt.
Aktuelle Ergebnisse der Umfrage „Chefsache Business Travel“, einer Initiative des DRV, unterstreichen die Relevanz dieser Entwicklung. So nutzen bereits 44 Prozent der befragten Geschäftsreisenden die Möglichkeit, eine Geschäftsreise um einige private Urlaubstage zu verlängern. Bei den unter 40-Jährigen sind es sogar über 55 Prozent. Die Möglichkeit, beispielsweise aus einem klassischen Urlaubsort zu arbeiten, haben bereits 45 Prozent der Befragten genutzt.
Zwei Drittel der (jüngeren) Geschäftsreisenden passen ihre Reiseplanung an ihre Work-Life-Balance an. „Unternehmen, die Bleisure Travel und Workation anbieten, werden als attraktiver wahrgenommen“, betont Orth. Das sei ein entscheidender Vorteil im Wettbewerb um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Zeiten zunehmenden Fachkräftemangels. Gleichzeitig steigere die zunehmende Flexibilisierung die Zufriedenheit und Motivation der Mitarbeitenden und mithin deren Produktivität. Diese solle auch die Politik wahrnehmen und entsprechende Rahmenbedingungen schaffen, so eine Forderung des DRV.
(red)