Erste Flugtaxis demnächst in China im Einsatz

Sicherheit ist planbar

Erste Flugtaxis demnächst in China im Einsatz

Nachdem die strengen Corona-Einreiserestriktionen langsam aufgehoben wurden, ist China nicht nur für Geschäftsreisende, sondern auch für Touristen wieder ein beliebtes Reiseziel. In Kürze werden Reisende dort eine Technische Innovation erleben: fliegende Taxis.

Mit Hochdruck arbeiten Technikkonzerne weltweit an der Entwicklung sogenannter Flugtaxis, auch frühere deutsche Verkehrsminister träumten davon. Aber neben den hohen Entwicklungskosten bremsten auch immer wieder die behördlichen Zulassungsverfahren ihre Einführung, Denn die Hersteller müssen vor allem die Sicherheit ihrer fliegenden Taxidienste nachweisen.

Bei den Flugtaxis, die senkrecht starten und landen können, handelt es sich um eine Mischung aus Elektroautos und Drohnen, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden können (eVTOL). Ihre Vorteile liegen auf der Hand: Sie benötigen keine Start- und Landebahnen und sind wesentlich leiser als Hubschrauber. Sie sind vor allem für den Einsatz in Großstädten vorgesehen und geeignet, die zunehmend unter dem Verkehrschaos leiden. Flugtaxis überfliegen einfach die Staus in den permanent verstopften Straßen und bringen ihre Passagiere wesentlich schneller zum Ziel. Die klassischen Einsatzstrecken könnten anfangs Flüge zwischen den in der Regel am Stadtrand liegenden Flughäfen und den Hotels und Büros in den Innenstädten sein. Soweit die Theorie.

In der Praxis gibt es viele Hürden bis zu einem kommerziellen Betrieb. Obwohl Hersteller auf der ganzen Welt der Meinung sind, dass ihre Technologie bereit zum Einsatz sei, ist es noch keinem gelungen, die zuständigen Regulierungsbehörden davon zu überzeugen, dass die Flugtaxis auch sicher genug sind. Außerdem ist der Prozess bis zur Zulassung ein weiter, da es sich um ein völlig neues Verkehrssystem handelt. Es müssen unter anderem Verkehrswege in der Luft festgelegt und neue Verkehrsregeln aufgestellt werden.

In China könnte sich der Weg deutlich verkürzen. Da die Regierung das Projekt in ihren neuesten Wirtschaftsentwicklungsplan aufgenommen hat und die nötige finanzielle Unterstützung garantiert, liegen chinesische Entwickler wie der Tech-Konzern ‚EHang‘ jetzt im weltweiten Zulassungsrennen vorn. Das in Guangzhou ansässige Unternehmen EHang hatte im Oktober letzten Jahres von der chinesischen Zivilluftfahrtbehörde (CAAC) eine Musterzulassung für ein eVTOL erhalten, die ihm den kommerziellen Betrieb ermöglicht. Damit und durch die finanzielle Unterstützung des Staates abgesichert konnte EHang mit der Massenproduktion des ersten Prototyps EH216-S beginnen. Laut Werksangaben hat das pilotenlose Vehikel zwei Plätze für Passagiere und bei einer Reisegeschwindigkeit von 100 km/h eine maximale Reichweite von 35 Kilometern.

Bei der Zertifizierung hat die CAAC die Zulassung mit einigen Bedingungen verknüpft, die die Einsatzmöglichkeiten Einschränken: so darf der EH 216 es nur in Sichtweite des Bodenpersonals fliegen und nicht über dicht Besiedelten städtischen Gebieten, nicht bei Nacht oder bei schlechtem Wetter.

Das gibt der nationalen Konkurrenz Auftrieb, mehrere Hersteller haben gerade Anträge auf Musterzulassungen eingereicht. Am weitesten ist die Firma AutoFlight, die ihren Antrag für ein fünfsitziges eVTOL-Modell bereits im April eingereicht hat, das sogar eine Reichweite von 250 Kilometern hat. Vorteil für diese Firma: Sie hat bereits eine Musterzulassung für ein ähnliches unbemanntes Model im Frachtbereich.

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