Aufwärtstrend im deutschen Veranstaltungsmarkt

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Aufwärtstrend im deutschen Veranstaltungsmarkt

Das German Convention Bureau (GCB) hat zusammen mit der DZT und der EVVC die Ergebnisse des „Meeting- & Eventbarometers 2023/24“ vorgelegt. Die Kennzahlen zum Veranstaltungsmarkt in Deutschland im Jahr 2023 bestätigen den Aufwärtstrend der letzten Jahre.

Sowohl das Volumen der Veranstaltungen als auch die Zahl der Teilnehmer/innen steigen weiter und nähern sich langsam  dem Vor-Corona-Niveau.

Entwicklung der Nachfrage:

Im Vergleich zu 2022 nahm im vergangenen Jahr die Zahl der Veranstaltungen und der Teilnehmenden weiter zu. Gezählt wurden 2,58 Onsite-Veranstaltungen (Präsenz & hybrid) mit 311 Mio. Teilnehmer/innen. Bis 2019 wurden ausschließlich Präsenzveranstaltungen erfasst (2,89 Mio Veranstaltungen mit 423 Mio. Teilnehmenden).

2023 nahm im Vergleich zum Vorjahr sowohl die Anzahl der reinen Präsenzveranstaltungen als auch die der hybriden Veranstaltungen zu. Es fanden mit 2,15 Mio. Veranstaltungen rund 25 Prozent mehr Veranstaltungen Onsite (Präsenz plus hybrid) statt als im Vorjahr. Die Anzahl der Teilnehmenden bei Onsite-Veranstaltungen stieg 2023 um 68,5 Prozent.

Präsenzveranstaltungen dauerten grundsätzlich länger als hybride Veranstaltungen. Im Vergleich zu 2022 (1,6 Tage) sank die Dauer der Präsenzveranstaltungen minimal auf 1,5 Tage. Die Dauer der hybriden Veranstaltungen sank ebenfalls auf 0,6 Tage (2022:0,9 Tage).

Der Anteil ausländischer Teilnehmer/innen (bei Business-Veranstaltungen und Events) stieg 2023 weiter an und beträgt jetzt 6,2 Prozent (2022: 3,9 %). Je nach Art der Veranstaltungsstätte variierte der Anteil ausländischer Teilnehmer, er lag in den Tagungshotels mit acht Prozent am höchsten. Der Anteil von internationalen Veranstaltungen (mindestens 10 % ausländische Teilnehmer) lag 2023 bei 4,7 Prozent (2022:1,9 %). Die meisten internationalen Veranstaltungen wurden in Eventlocations und Tagungshotels durchgeführt. Der Anteil ausländischer Teilnehmer bei Business Veranstaltungen (Seminare, Tagungen, Konferenzen) betrug durchschnittlich 9,1 Prozent.

Unternehmen waren 2023 die größte Veranstaltergruppe von Business Events. Mit deutlichem Abstand folgten die Verbände als zweitwichtigste Kundengruppe.

Entwicklung des Angebots:

2023 stieg die Zahl der Anbieter von Tagungs- und Veranstaltungsstätten um 2,4 Prozent auf insgesamt 7.635. Es gab 3.373 Tagungshotels, 2.496 Eventlocations und 1.766 Veranstaltungszentren. Veranstalter wählten die Tagungsstätte nach verschiedenen Kriterien:

Bekanntheit des Reiseziels
Gute Erreichbarkeit des Reiseziels
Angebot in den Bereichen Gastronomie, Lebenskunst und Kulturerbe
Branchenkompetenz in einem bestimmten Sektor (z.B. Kompetenzzentrum)
Optimierung der Reiseaufkosten für internationale Teilnehmer
Preisgestaltung und geschäftliche Flexibilität
Qualität der angebotenen Leistungen
Innovative Lösungen für die Organisation von hybriden Veranstaltungen

Bei der Art der Veranstaltungen wird unterschieden in beruflich motivierte Veranstaltungen (Kongresse, Tagungen und Seminare, sowie Ausstellungen und Präsentationen) und Events. Mit dieser vereinfachten Unterscheidung lässt sich die Aufteilung nach geschäftlichen Veranstaltungen (63,7 %) und jenen mit Freizeitcharakter (36,3 %) auf dem Gesamtmarkt übersichtlich darstellen. Die mit Abstand wichtigste Veranstaltungsart in den deutschen Veranstaltungsstätten war die Kategorie ‚Kongresse, Tagungen und Seminare‘. Vor allem Kultur- und Sportveranstaltungen konnten ihren Anteil steigern.

Die überwiegende Mehrheit der Veranstalter kommt aus dem eigenen Land. Je nach Art der Veranstaltungsstätte schwankt der Anteil der internationalen Veranstalterkunden. Die wichtigsten internationalen Quellmärkte waren 2023 Österreich, die Schweiz und Großbritannien. Weitere potenzielle Quellmärkte sind die europäischen Nachbarländer Frankreich, Dänemark, Belgien und die Niederlande, aber auch die Überseemärkte wie USA und China spielen zunehmend eine Rolle.

Im Veranstaltungsbereich besteht das gleiche Problem wie in der Hotellerie und Gastronomie: Die Personalsituation entspannt sich leicht, bleibt aber herausfordernd. Fast die Hälfte der Anbieter melden für 2024 eine stabile Mitarbeiterzahl. Die Zahl der Betriebe, die Personal einstellen wollen, aber den Bedarf nicht decken können, liegt bei rund einem Drittel (2023 waren es noch 54 %). Gesucht werden hauptsächlich Fachkräfte, aber auch Aushilfen und Azubis.

Tagungsveranstalter und die Anbieter von Tagungsstätten sind mit dem gleichen Problem von Personalengpässen konfrontiert. Für 87 Prozent der Veranstalter und 80 Prozent der Anbieter haben personelle Engpässe eine sehr hohe Bedeutung. In den Tagungshotels wird sogar ein Wert von 93 Prozent erreicht.

Immer mehr Anbieter legen großen Wert auf Nachhaltigkeit. Der Anteil der zertifizierten Betriebe hat im Laufe der letzten Jahre stetig zugenommen. Im letzten Jahr konnten bereits 54 Prozent der Veranstaltungsstätten  ein Nachhaltigkeitsmanagement-System nachweisen. Ein weiteres Drittel plant eine solche Implementierung. Nur 16 Prozent der Tagungsstädten verfügt über kein solches System und hat auch keine Pläne für die Einführung. In der Regel scheitert die Umsetzung vor allem am personellen und zeitlichen Aufwand.

Als wichtigste Beweggründe für die Einführung eines solchen Nachhaltigkeitsmanagement-Systems werden die Ressourceneffizienz und die Imageverbesserung genannt. Die Systeme werden zunehmend auch für Marketingaktionen eingesetzt. Am höchsten ist die kundenseitigen Nachfrage in den Tagungshotels (50 %). Aber auch fast 90 Prozent der Veranstalter bevorzugen Anbieter, die über ein nachhaltiges Zertifizierung System verfügen. Die drei wichtigsten Kriterien für Nachhaltigkeit sind: Abfallminimierung, gute Erreichbarkeit mit ÖPNV und die Bewirtung mit regionalen und Bio-Produkten.

Zukunftsperspektiven:

Welche Themen werden in Zukunft bei Business Events an Bedeutung gewinnen?

Agile Formate mit mehr Interaktion der Teilnehmer/innen gewinnen an Bedeutung
Die Raumanforderungen ändern sich durch agile Formate
Flexibilität in der Veranstaltungsvorbereitung gewinnt an Bedeutung
Künstliche Intelligenz wird zunehmend bei Events genutzt
Planungszyklen werden kurzfristiger
Die Saisonalität auf dem Tagungsmarkt verändert sich (Frühjahrs-und Herbstspitzen verschwinden)
Die Anzahl der internationalen Teilnehmer*innen nimmt zu

Einig sind sich Veranstalter und Anbieter bei der Einschätzung für die nahe Zukunft. Beide Seiten erwarten in diesem Jahr mehr Teilnehmer/innen bei Präsenz- und Onsite-Veranstaltungen. Für die Veranstalter haben aber auch Online-Meetings noch Wachstumspotenzial.

Das Management Summary des Meeting- & EventBarometers 2023/24 kann unter folgendem Link herunter geladen werden: https://www.gcb.de/de/wissen-und-innovation/meeting-und-eventbarometer/ 

 

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