Hitzerekorde in USA und Südeuropa
Wer zur Zeit eine Geschäfts- oder Urlaubsreise in die Länder Südeuropas oder in den Süden der USA antritt, gefährdet seine Gesundheit. In den genannten Regionen werden in diesen Tagen immer neue Hitzerekorde aufgestellt.
Der 6. Juli 2023 war mit 17,2 °C der heißeste jemals gemessene Tag der weltweiten Durchschnittstemperatur. Grafiken zeigen: Während überall auf der Welt lokale Hitzerekorde gebrochen werden, stieg im Juli 2023 auch die globale Durchschnittstemperatur auf diese noch nie gemessenen 17,2 °C. Nach Angaben der US National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) wurden die vier wärmsten Tage vom 4. bis 7. Juli 2023 gemessen, womit der bisherige Rekord von 16,9 °C vom August 2016 gebrochen wurde. (https://www.visualcapitalist.com/charting-global-temperature-records/)
Schuld waren in beiden Jahren die kombinierten Auswirkungen der globalen Erwärmung und des El-Nino-Klimaphänomens. Die globale Durchschnittstemperatur der Erde ist seit 1880 um mindestens 1,1 °C gestiegen, im letzten Jahrhundert hat sich das Tempo durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe noch deutlich erhöht. Seit 1975 stieg die Durchschnittstemperatur pro Dekade um 0,15 bis 0,20 °C.
Obwohl diese Zahlen nur einen geringfügigen Anstieg der weltweiten Durchschnittstemperaturen zeigen, sind die Auswirkungen auf lokaler Ebene weitaus deutlicher spürbar. Die Auswirkungen extremer Hitze für den menschlichen Körper erfahren Sie hier (https://time.com/6186988/extreme-heat-human-body-impact/ )
USA: Im Juli 2023 übertrafen die Temperaturen in Texas mit 43,3 °C die Temperaturen in Nordafrika. Der nationale Wetterdienst NWS warnte am Wochenende erneut vor der äußerst gefährlichen Hitzewelle. In einigen Teilen Nevadas und Südkaliforniens wurden bis zu 46 °C gemessen. In Phoenix, der Hauptstadt des Bundesstaates Arizona, wurden am Sonntag 45 °C erreicht, es war der 17. Tag in Folge mit Temperaturen über 43 °C. Auch in Miami, Florida, gab es erstmals eine Hitzewarnung mit gefühlten Temperaturen von 44 °C.
Die Hitzewellen, die immer wieder zahlreiche Todesopfer fordern, sind Wissenschaftlern zufolge eine Auswirkung des Klimawandels. Sie werden in Zukunft sogar häufiger vorkommen, mit noch höheren Temperaturen und längerer Dauer. Während die Hitze den Süden der USA im Griff hat, treten auch andere Wetterphänomene infolge des Klimawandels auf: In Pennsylvania starben nach sturzflutartigen Regenfällen und Überschwemmungen mindestens fünf Menschen, die in ihren Autos fortgerissen wurden.
Ähnlich ist die Situation in vielen Ländern Südeuropas. In Spanien herrschen derzeit Temperaturen von 42-44 °C, für viele Regionen wie Andalusien wurde die höchste Alarmstufe ausgerufen. Auch in der Hauptstadt Madrid erreichen die Temperaturen die 40°-Marke. Der Wetterdienst Aemet warnt zudem vor den Risiken von Waldbränden. Auf der Kanaren Insel La Palma wütet seit Tagen ein verheerendes Feuer.
In Italien hat das Gesundheitsministerium die höchste Alarmstufe für 16 größere Städte ausgerufen, da die Hitze auch für gesunde Menschen gefährlich ist. In Sizilien und Sardinien können teilweise Rekordwerte von 47-48 °C erreicht werden. Für Rom werden Höchsttemperaturen von 37 bis 42 °C erwartet, für Florenz 38 °C und für Bologna 39 °C. Der Flughafen von Catania auf Sizilien ist seit Tagen wegen eines Waldbrandes in unmittelbarer Nähe geschlossen.
Die Hitzewelle hat auch Griechenland voll im Griff, auf Kreta wurden am Wochenende Temperaturen von 44,2 °C gemessen. Ähnlich extreme Temperaturen werden für das kommende Wochenende in Athen erwartet. Wegen der Gefahr, einen Hitzschlag zu erleiden, ist die Akropolis für Besucher täglich bis 17.30 Uhr gesperrt. Nahe der Hauptstadt wütet seit Tagen ein Waldbrand. Sinkende Temperaturen sind derzeit nicht in Sicht. Ähnlich bedrohlich ist die Situation auch in der Türkei, sowohl in Großstädten wie Istanbul, wo das Trinkwasser knapp wird, als auch in der Ferienregion rund um Antalya.