Reiseanalyse 2023: Trotz zahlreicher Krisen sind die Aussichten positiv
Nach wie vor hat die Urlaubsreise als Konsumgut bei den Deutschen einen hohen Stellenwert. Bei den Umfragen der Reiseanalyse gaben nur 13 Prozent der Bevölkerung an, dass sie 2023 keine Reise planen, 69 Prozent dagegen wollen sicher verreisen. Diese Werte liegen auf dem gleichen Niveau wie vor der Corona-Pandemie.
Dass die Prognosen in der Reiseanalyse 2023 trotzdem verhalten sind, liegt an dem krisengebeutelten Umfeld. Die Corona-Pandemie ist noch nicht endgültig beendet, in einigen Destinationen wie China ist sie gerade wieder neu aufgeflammt, in Europa tobt nach wie vor der Krieg in der Ukraine, der nicht zuletzt in vielen Ländern zu hohen Energie- und Nahrungsmittelpreisen geführt hat. Weltweit ist derzeit die Inflation sehr hoch, was unter den Reisewilligen zu einer negativen Einschätzung der wirtschaftlichen Lage geführt hat: Durch die aktuell hohen Preise sind viele nicht mehr sicher, ob sie sich eine Reise wirklich leisten können.
Relativ zuversichtlich ist dagegen die Reiseindustrie. Bereits im letzten Jahr waren die Ausgaben für Reisen durch die Preissteigerungen auf einen neuen Rekordwert von fast 79 Mrd. Euro gestiegen, obwohl die Zahl der Urlaubsreisen (67 Millionen) noch fünf Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau lag. Ein ähnliches Bild ergab sich bei den Kurzurlaubsreisen (unter fünf Tagen): 77 Millionen Reisen liegen unter dem Level von 2019, die Ausgaben von 27 Mrd. Euro dagegen auf einem Rekordniveau.
Die Reiseziele pendeln sich wieder auf die Vor-Corona-Zeit ein: 27 Prozent Inland und 73 Prozent Ausland. Auch bei ihren Auslandszielen sind die Deutschen wenig flexibel: Spanien, Italien, Türkei, Österreich und die kroatische Adria-Küste sind die Wunschziele. COVID-19 und die andauernde Klimadebatte haben auch bei der Wahl der Verkehrsmittel wenig geändert: Für In- und Auslandsreisen stiegen 2022 wieder 41 Prozent ins Flugzeug, 47 Prozent ins Auto (hauptsächlich Inland) und die Bahn stagniert bei 5,5 Prozent.
Der Zeit entsprechend hat es einige Veränderungen bei den Buchungswegen gegeben: Erstmals wurden 2022 mehr als 50 Prozent aller Urlaubsreisen online gebucht. Rund ein Drittel der Reisen wurden im direkten persönlichen Kontakt gebucht.