Plan D: So profitieren »Digitale Nomaden« von und mit Ecuador

Sicherheit ist planbar

Plan D: So profitieren »Digitale Nomaden« von und mit Ecuador

Ecuador hat sich nun neben Brasilien, Kolumbien oder Costa Rica in die Liste der lateinamerikanischen Länder eingereiht, die ein auf ausländische Telearbeiter zugeschnittenes Visum anbieten. Mit dem ecuadorianischen »Visa Nómada« können sich digitale Nomaden bis zu zwei Jahre im Land aufhalten, um sowohl die landschaftlichen wie auch die kulturellen Seiten des südamerikanischen Andenstaates zu genießen sowie auch von den geringen Lebenshaltungskosten zu profitieren (Geoarbitrage). Das Visum kann danach jeweils um zwei Jahre verlängert werden. Die ecuadorianische Regierung erhofft sich zwischen 8.000 und 10.000 Ausländer pro Jahr, die mit dem Nomadenvisum ins Land kommen und mithelfen, die Wirtschaft anzukurbeln.

Allein in der Hauptstadt Quito gibt es inzwischen mehr als 100 »Coworking Spaces«, die den Bedürfnissen digitaler Nomaden gerecht werden und zudem viel erschwinglicher sind als die in vielen anderen »Nomaden-Hotspots«. Die Internetgeschwindigkeit im ecuadorianischen Festnetz ist zwar nur mäßig – sie liegt bei durchschnittlich 47,36 Mbit/s, sollte aber für die durchschnittlichen Anforderungen eines Telearbeiters mehr als ausreichend sein.

Ecuador grenzt an Kolumbien, Peru und den Pazifischen Ozean und ist ein Land mit weiten Stränden, tropischen Dschungeln, Naturschutzgebieten und kühlen Bergdörfern. Als Heimat von fünf UNESCO-Weltkulturerbestätten, rund 2.500 seltenen Tierarten und den berühmten Galapagos-Inseln kann das Land auch ausländische Touristen überzeugen. Daneben gibt es in den Städten Cuenca, Quito und Loja eine wachsende Gemeinde US-amerikanischer und europäischer Auswanderer. Wachsenden Zuspruchs erfreut sich Ecuador bei US-amerikanischen Rentnern.

Das Programm auf einen Blick

  • Staatsangehörigkeit: Das Nomadenvisum kann von Staatsbürgern aus 183 Ländern beantragt werden, die in der »Listado de Paises que pueden solicitar Visa Nómada« verzeichnet sind. Darunter sind auch die Schweiz, Österreich und Deutschland.
  • Rechtliche Stellung: Der Bewerber muss entweder ein Unternehmen mit Sitz außerhalb Ecuadors besitzen und entsprechend nachweisen oder für ein Unternehmen oder eine Person außerhalb Ecuadors arbeiten bzw. Dienstleistungen für diese erbringen. Sollte der Telearbeiter, also der »digital Nomad« angestellt sein, muss ein Arbeitsvertrag eingereicht werden, in dem ausdrücklich vermerkt ist, dass er auch im Ausland für seinen Arbeitgeber tätig sein darf.
  • Wie bei den meisten vergleichbaren Programmen ist es auch beim ecuadorianischen »Visa Nómada« nicht möglich, eine lokale Anstellung in Ecuador zu bekommen.
  • Mindesteinkommen: Um sich zu qualifizieren, müssen Bewerber nachweisen, dass Sie mindestens 300 Prozent des nationalen Mindestlohns (d.h. 425 USD x 3 = 1.275 USD) während des letzten Quartals vor der Bewerbung je Monat verdient haben. Übrigens: Seit 2000 ist der US-Dollar (USD) die offizielle Währung Ecuadors.
  • Alternativ besteht die Möglichkeit, einen Antrag nur auf der Grundlage von nachzuweisenden Ersparnissen zu stellen. Um sich für das Ein-Jahres-Visum zu qualifizieren, muss ein Bewerber ein Sparguthaben von mindestens sechsunddreißig Mindestlohneinkommen (zu monatlich je 425 USD), also 1.275 USD x 12 = 15.300 USD nachweisen. Für ein Zwei-Jahres-Visum beträgt die Summe der nachzuweisenden Ersparnisse also das Doppelte, d.h. 72 Mindestlohnzahlungen oder insgesamt 30.600 USD.
  • Polizeiliches Führungszeugnis: Bewerber müssen ein polizeiliches Führungszeugnis aus ihrem Herkunftsland oder ihrem derzeitigen Wohnsitz vorlegen.
  • Krankenversicherungsschutz: Bewerber müssen über eine Krankenversicherung (auf Grundlage des Artikels über Personen mit vorübergehendem Aufenthaltsstatus) verfügen, die alle medizinischen Behandlungskosten für die gesamte Dauer des Aufenthalts in Ecuador abdeckt.
  • Bearbeitung: Die Bearbeitungskosten für das Visum belaufen sich auf etwa 450 USD für den Hauptantragsteller. Der Antrag kann online gestellt werden. Es ist mit einer Bearbeitungszeit von etwa sieben Arbeitstagen auszugehen. Anschließend erhält der Antragssteller sein elektronisches Visum online zugestellt (sofern es genehmigt wurde).

Fazit: Das ecuadorianische »Visa Nómada« zeichnet sich durch geringe Anforderungen an das Mindesteinkommen und eine lange Gültigkeitsdauer aus.

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