Plan D: Namibia …

Sicherheit ist planbar

Plan D: Namibia …

Was bietet Namibias neu eingeführtes Visum für digitale Nomaden?


Die mit rund 2,5 Millionen Einwohnern recht dünn besiedelte ehemalige deutsche Kolonie »Deutsch-Südwestafrika« (1884-1915), das heutige Namibia, liegt im südlichen Afrika und grenzt im Norden an Angola, im Osten an Botswana, Simbabwe sowie Sambia und im Süden an die Republik Südafrika. Die Westgrenze des Landes bildet hier der Südatlantik.

Neben seiner landschaftlichen Schönheit und artenreichen Tierwelt ist Namibia aufgrund einer gut ausgebauten Straßeninfrastruktur, reicher Trinkwasserquellen und einer im Vergleich zu den meisten Nachbarländern eher moderaten Kriminalitätsrate ein gefragtes Fernreiseziel. Ausländischen Besuchern bietet sich ein Land der Kontraste, das zu Outdooraktivitäten und Abenteuern einlädt.

Wem also der Sinn steht nach Großwildtiersafaris, Klettern in den höchsten Dünen der Welt in Sossusvlei, Wandern durch den riesigen Fish River-Canyon oder Heißluftballonfahrten über der Wüste, der kann dies alles jetzt mit einem längeren Arbeitsaufenthalt in der Ferne kombinieren.

Denn mit dem »Namibia Digital Nomad Visa«-Programm, das Mitte Oktober 2022 vom »Namibia Investment Promotion and Development Board« eingeführt wurde, bietet sich Telearbeitern die Möglichkeit, bis zu sechs Monate im Lande zu leben. Übrigens: Deutsch ist die Muttersprache von etwa 20.000 (weißen) Einwohnern und eine wichtige Verkehrssprache in der Wirtschaft und im Tourismus.


Weiterführende Informationen: Namibia Tourism Board (Website). »Namibia Digital Nomad Visa«-PDF-Broschüre zum Herunterladen. Checkliste für den Antrag auf ein Visum für digitale Nomaden in Namibia, Visumantragsformular.


Eine wachsende Zahl von Ländern hat zur Wirtschaftsförderung Visa für digitale Nomaden eingeführt, wobei der Wettbewerb zu niedrigeren Einkommensgrenzen und einfacheren Anforderungen für die Antragsteller führt. Unmittelbarer regionaler Mitbewerber ist Mauritius mit seinem Premium-Visa-Programm, aber auch die Kapverden und die Seychellen bieten solche Programme an.

Das Programm auf einen Blick

Interessenten, die sich erfolgreich um ein solches Visum beworben haben, wird es nur einmal innerhalb von zwölf Monaten ausgestellt, d.h. der Antragsteller kann erst im nächsten 12-Monats-Zeitraum wieder ein neues Visum beantragen. Darüber hinaus berechtigt es nicht, wie bei den meisten anderen Visaprogrammen für Digitale Nomaden auch, sich damit einen lokalen Job zu suchen.

Außerdem sollten Telearbeiter beachten, dass die mobilen Internetgeschwindigkeiten in Namibia mit durchschnittlich 22,2 Mbps/s zwar ausreichend, aber nicht besonders schnell sind.

Mindesteinkommen: Wer als Einzelperson einen Antrag stellt, muss ein regelmäßiges Einkommen von mindestens 2.000 US-Dollar pro Monat verdienen. Für einen mitreisenden Ehepartner wird ein zusätzliches Einkommen von mindestens 1.000 US-Dollar pro Monat erwartet – und für jedes unterhaltsberechtigte Kind nochmals 500 Dollar monatlich. Somit muss eine – beispielsweise – vierköpfige Familie ein Haushaltsnettoeinkommen von mindestens 4.000 US-Dollar pro Monat nachweisen.

Polizeiliches Führungszeugnis: Wie bei vielen vergleichbaren Visa-Programmen für digitale Nomaden muss – mit der Ausnahme Kolumbiens – auch in Namibia ein polizeiliches Führungszeugnis des Herkunftslandes oder des derzeitigen Wohnsitzes vorgelegt werden.

Ärztliches Attest: Bewerber müssen ein Gesundheitszeugnis vorlegen, das auch einen radiologischen Befundbericht einschließt.

Krankenversicherungsschutz: Bewerber müssen in Namibia eine Krankenversicherung abschließen, die alle medizinischen Behandlungen, auch die Notfall-Behandlung oder stationäre Aufnahme in ein Krankenhaus, während der gesamten Gültigkeitsdauer des Visums garantiert.

Vermögensnachweis: Die namibischen Behörden verlangen die Kontoauszüge der letzten sechs Monate vor Antragstellung, um die finanzielle Situation des Bewerbers und das Erreichen des Mindesteinkommens prüfen zu können.

Weitere Nachweise: Bewerber sind auch verpflichtet, Kopien ihrer Berufs- bzw. Studienabschlüsse einzureichen, gegebenenfalls auch ein Schreiben des derzeitigen Arbeitgebers, in dem dieser die Pläne des digitalen Nomaden bestätigt und ihm die Erlaubnis erteilt, auch aus der Ferne zu arbeiten. Wer mit seiner Familie nach Namibia reisen möchten, der hat zudem die entsprechenden Heirats- und Geburtsurkunden der einzelnen Familienmitglieder vorzulegen.

Fazit:

Aufgrund der moderaten Einkommensuntergrenzen, der geringen Bearbeitungsgebühr und des einfachen Online-Antragsverfahrens dürfte das namibische Visum für viele digitale Nomaden recht attraktiv sein. Allerdings ist der damit verbundene Bürokratieaufwand nicht zu unterschätzen. Viele andere Länder verlangen keine Gesundheitsprüfung, manche auch kein polizeiliches Führungszeugnis.

Aber wenn man bedenkt, dass die Lebenshaltungskosten in Namibia im Allgemeinen niedriger sind als in Südafrika, könnte das Land eine ausgezeichnete Option für Fernarbeiter sein, die mit einem schmalen Budget Outdoor-Abenteuer und aufregende Erfahrungen suchen.

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